Kirchengeschichte St. Barbara

Die Kirche von Innen

2.1. In der St. Barbara-Kirche ist manches anders

 

Durch die klar verglasten Türbereiche betritt der Besucher den nahezu fensterlosen Kirchenraum. Der erste Pfarrer Josef Pott schrieb in einer Broschüre über unsere Kirche: „Sichtbeton, klares Glas und Stahl bilden dieses Bauwerk. Es ist nüchternes Material, aber solide, tragfähig, zuverlässig und klar. Nichts ist übermalt, verziert oder verschnörkelt. Wie der Glaube unserer Zeit. Auch er ist nüchtern, nicht getragen oder geformt von schönen Traditionen und lieben Gewohnheiten, sondern bestimmt von einer klaren Entscheidung, die sich im Leben und im Tode bewährt.“

 

Trotz der niedrigen Raumhöhe von 5 m, im hinteren Bereich nur 3,5 m, ist es hell in der Kirche.

 

Es gibt keine bunten Fenster
Der Kirchenraum ist nahezu fensterlos. Dennoch wird der ganze Innenraum in ein mattes und beruhigendes Licht getaucht. Es fließt unverfälscht vom Glasdach kommend durch 48 runde Lichtkuppeln aus Kassetten der Betondecke und an den nüchternen grauen Wänden herab.

 

Kreise und Quadrate sind die gestalterischen Grundelemente.

 

An die Hohe Mark und ihren sandigen Grund erinnern der ocker-farbige Teppichboden und der samtige Bezug der bequemen Sitzbänke.

 

Kniebänke fehlen.
In 3 Bereichen um den Altar sind je 10 Bankreihen nach hinten gestaffelt und bieten 450 Gottesdienstteilnehmern Platz. Die versammelte Tischgemeinschaft hat so eine freie Sicht auf den Altar und gleichzeitig auch auf das Gegenüber und das Miteinander. Nach der Liturgiereform ist Liturgie eine kommunikative Handlung, in der es um die Beziehung zwischen Gott und Mensch einerseits und zwischen Mensch und Mensch andererseits geht. Und diese Kommunikation wird weitgehend von der Architektur bestimmt. Auch die Natur und das Leben draußen werden durch Fenster oberhalb der Orgel und die klarsichtigen Türbereiche mit hineingenommen in den Gottesdienst.

 

Es gibt keinen Mittelgang sondern man befindet sich nach dem Eintreten gleich in der Nähe der Altarinsel.

 

2.2. Auf der Altarinsel

 

Die Altarinsel
Im Zentrum des Gotteshauses ist die quadratische Altarinsel nur um eine Stufe erhöht. Die 4 Lichttürme an den Ecken und die Kuppel in der Mitte geben der Insel natürliches, indirektes Licht.
Eine Messfeier hat zwei Kristallisationspunkte: Wortgottesdienst und Eucharistie. Diesen entsprechen zwei Orte: Tisch des Wortes und Tisch des Mahles, Ambo und Altar.

 

Der Altar

Der Altar ist ein quadratischer Tisch ohne Verzierungen. So wurden Gedanken und Ziele der Liturgiereform des 2. Vatikanischen Konzils verwirklicht. „Die Würde des Altares ist vor allem darin begründet, dass er Tisch des Herrn ist.“ Er steht nahezu auf gleicher Ebene in der Gemeinschaft der Gottesdienstbe­sucher. Da Christus „uns um sich versammelt zum Mahl der Liebe“, wie es im Hochgebet für Messen für besondere Anliegen heißt.
Unscheinbar steht in der Mitte ein kleines kunstvolles Altarkreuz mit einem großen Kristall zu den Gläubigen und einem Korpus zum Zelebranten gewandt.


 

Der Evangelientisch

 

Zu Beginn der Hl. Messe liegt das Evangeliar neben dem Altar auf einem separaten Evangelientisch. Die Ministranten stellen dort die Kerzen, mit denen sie eingezogen sind, neben dem  Evangelienbuch ab. Der Priester trägt es später begleitet von den Ministranten mit ihren Kerzen und unter Psalmen- und Hallelujagesang zum Ambo.

 


 

 

Der Ambo

 

Der Ambo ist das räumliche Zentrum des Wortgottesdienstes, der aus Schriftlesungen, Zwischengesängen, Predigt, Glaubens-bekenntnis und Fürbitten besteht.


 

Der Gabentisch

 

Ebenfalls einfach gestaltet wie der Evangelientisch ist der Gabentisch in der Nähe des Altars. So kann die ganze Gemeinde jede Handreichung und jede Handlung im Gottesdienst verfolgen.

 


 

Die Sedilien

Die Sitze im Altarraum, dienen lediglich als Ruhesitz. Die Sitze sind schlicht, ohne jede Verspieltheit.

 

 

2.3. Der Ort der Versöhnung

 

Der Beichtstuhl, der Ort der Versöhnung, ist kein übliches „Wochenendhäuschen“.

 

Das Beichtzimmer ist in einer Konche eingerichtet, in dem der Beichtende, durch ein Gitter abgedeckt, in der Anonymität bleiben, oder an einem Tisch dem Priester gegenüber für ein offenes Beichtgespräch Platz nehmen kann.

 


 

2.4. Die Sakristei

 

Die Sakristei ist der geheimnisvolle Ort im Hintergrund. Sie vervollständigt den Kreuzgrundriss. Er dient mit der Kredenz für die Messgewänder Priestern, Lektoren und Ministranten als Vorbereitungs- und Umkleideraum.

 

Auch ist hier die Technik für die Beleuchtung und Beschallung der Kirche untergebracht.

 

Und es gibt Lager-möglichkeit und den Tresor für Messwein. Kerzen und liturgische Bücher, sowie für die liturgischen Geräte wie Monstranz, Hostienschalen und Kelche.

Einer der Kelche ist ein Geschenk von Pastor Willi Schultes.


 

2.5. Versteckte Orte in St. Barbara

 

Von der Sakristei aus gelangt man in einen kleinen Hof. Als der Zugang zur Kirche von der Barkenberger Allee über die Treppe noch allgemein zugänglich war, grüßte das Marienmosaik den Kirchgänger. Es wird vermutet, dass das Bild von einem Bauhandwerker in Eigeninitiative geschaffen wurde. Mit dem Erweiterungsbau des Pfarrsaals wurde dieser Zugang verschlossen. Das Bild ist heute nur noch für Insider sichtbar


Der Dachraum

Der Dachraum der Kirche ist nur über eine Anlegeleiter erreichbar. Ein Zugang von der Straße aus ließ sich nicht realisieren. Daher dient er heute als Lagerraum für selten benötigte Gegenstände.

 

Der Technikraum

Der Technikraum enthält die Gastherme, die Kirche und Pfarrsaal beheizt. Die Wasser-Fußbodenheizung wurde ursprünglich über die in Barkenberg vorgeschriebenen

Elektro-Nachtspeicher versorgt. Das wurde im Rahmen von Energiesparmaßnahmen

geändert. Der Gastank dafür steht in einem abgezäunten Bereich an der Barkenberger Allee.

 

Der Durchgang

Der Durchgang vom Kirchenraum zum Pfarrsaalumgang ermöglicht die Toiletten-nutzung für Kirchenbesucher. Dieser Zugang sowie die Verbindung von dort zum Kindergarten macht unmittelbar viele Gemeindeaktionen möglich. (Kinderkirche, Sonntagskaffee u. a.